Max Kaminski ist einer der einflussreichsten deutschen Maler der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Geboren wurde er 1938 in Königsberg im damaligen Ostpreußen. Die mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs verbundene Flucht und das Exil prägten seine Jugend. Dies schlug sich später in seiner Lehrtätigkeit nieder, vor allem an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe, wo er viele Jahre lehrte. Die Ausstellung in Liberec schließt an die Retrospektive in der Galerie H2 - Zentrum für zeitgenössische Kunst im sogenannten Glaspalast (Kunstsammlungen und Museen Augsburg) an und zeigt Werke aus Kaminskys Nachlass von den 1960er Jahren bis zu seinen letzten großformatigen Freskenzyklen im Schaezlerpalais in Augsburg (2011). Neben einer Reihe von grundlegenden Gemälden zeigen wir auch Gouachen, Zeichnungen und Radierungen. Im Rahmen unserer langfristigen Kooperation mit den Kunstsammlungen und Museen Augsburg "Dialog Liberec - Augsburg" nehmen wir die Ausstellung von Max Kaminsky, einem Teilnehmer der Documeta (1977), in den Ausstellungsplan auf. Aufgrund der Pandemie-Situation konnte die Ausstellung nicht zum ursprünglichen Termin im Jahr 2021 realisiert werden.
Max Kaminski gehört zu den neoexpressionistischen Künstlern, die sich neben informellen Tendenzen bereits in den 1960er Jahren der Figuration zuwandten. Sein großformatiges Werk zeichnet sich durch eine höchst eigenwillige, teilweise fragmentierte Formensprache, verschachtelte Raumstrukturen und intensive Farbigkeit aus. Die vielfältigen Bildelemente oszillieren zwischen Darstellung und Abstraktion, Figur und Fragment und schaffen ein einzigartiges malerisches Universum.