Die Ausstellung präsentiert einen Zyklus der „Lebensphasen“ eines Gefäßes. Die symbolischen Stationen reflektieren seine Entstehung, Existenz und seinen Untergang. Die Entstehung ist bedingt durch das grundlegende und urtümliche Material der keramischen Erde sowie durch die Elemente Feuer und Wasser, die zusammen auch die Anfänge der menschlichen Kultur prägen. Der Hauptteil konzentriert sich auf die Formen der Existenz des Gefäßes, auf seine Bestimmung und Nutzung, die sowohl eine rein praktische, spirituelle als auch künstlerische Dimension haben kann, einschließlich der Zusammenarbeit mit anderen Künstlern, was für Roman Šedina von großer Bedeutung ist. Auch sie gehen mit dem Gefäß auf ihre Weise um, nutzen es und erwecken es zum Leben, sei es als Grundlage für Malerei, Bestandteil einer Performance oder als fotografische Aufzeichnung. Die letzte Station – der Untergang des Gefäßes, ein so alltäglicher und doch immer wieder überraschender Fakt und Moment – ist in Romans Darstellung eher eine weitere Veränderung und Transformation als ein Ende oder eine Endgültigkeit.
Roman Šedina (geb. 1982) überschreitet die Grenzen der Kunst- und Designbereiche. Er erforscht langfristig das Format des Gefäßes, in seiner Auffassung vor allem monumentale, handgefertigte Vasen oder Schalen. Den arbeitsintensiven und körperlich anspruchsvollen Prozess, ohne den ein solches Artefakt nicht entstehen würde, dekonstruieren er anschließend – er verformt, zerdrückt oder zerstört die Gefäße. Die resultierende Form ist oft mit auffälligen Glasuren versehen, wobei sich metallische Farbtöne aus seinen eigenen Rezepturen als charakteristisch für ihn herausgebildet haben.