Die Begegnung mit der Malerei von Petra Švecová ist ein Eintritt in eine subtile Welt zerbrechlicher Themen, in der die Motive der Natur, der Blumen und der Mädchen, die aus zarten Ölfarbenschichten hervortreten, ein archetypisches Bild einer reinen Seele sind, die ihren Platz in einer unbeständigen Welt sucht. Sie präsentieren sich dem Betrachter jedoch nie vollständig, sondern bewegen sich am Rande des Greifbaren. Švecová lässt ihre Bilder nur einen Bruchteil einer gegebenen Realität erfassen, die Teil eines viel größeren Ganzen ist. Sie erklärt die einzelnen Fragmente und Symbole nicht, sondern deutet sie nur an, verwendet eine minimalistische Anzahl von Zeichen und konzentriert sich auf die koloristischen Qualitäten des Bildes.
Der von Petra Švecová dargestellte Garten erfaßt die innere Realität der Künstlerin. Sie selbst sieht ihn als einen Zufluchtsort oder geschützten Ort, an dem sie Freiheit und Schutz finden kann. Es ist ein Ort, wo sie ihr Inneres entfalten kann, ein sicherer Raum fürs Wachsen und für die Erforschung der Schönheit in einer unsicheren Welt. Es ist ein Ort, der aufgrund seiner Ordnung und Abgeschlossenheit Trost, Vertrauen und Hoffnung vermitteln kann. Die Magie und das Geheimnis der Gärten ähneln dem Leben selbst, denn sie sind ein Raum, in dem Träume, Ambitionen und Leidenschaften frei entstehen und kultiviert werden können. Die Ausstellung „Im Garten und etwas weiter weg“ ist eine Meditation über das Thema Gärten, will aber gleichzeitig diese Grenze überschreiten: über den Zaun hinausgehen, nach verborgenen Assoziationen in Dingen suchen, die wir für gewöhnlich halten, die aber eine tiefere, Generationen übergreifende gemeinsame Erfahrung beinhalten.
Švecovás Wahrnehmung von Blumen oder Teilen einer Figur grenzen an Abstraktion und laden den Betrachter, den Prozess der sorgfältigen Beobachtung aufzuhalten und auszukosten. Durch die Abstraktion ist die Künstlerin in der Lage, auf intime Weise den Überschwang von Emotionen zu vermitteln, die in figurativen Werken unterdrückt werden können. Die fast monochromen Pastellbilder stellen eine Synthese vieler Impulse dar und weisen eine Kontinuität mit der europäischen Historienmalerei auf sowie mit der modernen und zeitgenössischen Kultur.