Den umfassenden Ausstellungsrahmen bildet die site-specific Installation von Juraj Gabor, die aus dem Ausstellungskonzept in der Ebene der mentalen Reinigung durch die klare Symbolik der Wasserreinigung hervorgegangen ist. Die Tragekonstruktion, die in den Besuchern bildhaft die Vorstellung der Wasseroberfläche evoziert, weist auf den ursprünglichen Verwendungszweck des Raumes – Schwimmhalle – hin. Der Zuschauer gleitet geradezu durch den Raum und schwebt imaginär zwischen Himmel und Erde (der Glasdecke und dem Beckenboden). Die Wirkungskraft der hölzernen Wellen liegt in ihrer Ebenmäßigkeit und Geschmeidigkeit, die gleichermaßen zur Beruhigung des Geistes und der Gedanken führen und somit den Betrachter zum Innehalten bewegen. Auf dieser einzigartigen Plattform werden die Ausstellungsartefakte präsentiert, die in ihrer Gesamtlinie mit der Wellen der Tragekonstruktion korrespondieren.
Die bis heute aus der Architektur und der Verzierung der historischen, Jugendstil- Kurbadbauten erstrahlende Hygiene- Ästhetik hängt eng mit dem heute so modernen Kult des Antik-Ideals zusammen, dessen Essenz in dem geradezu banalen Slogan „ im gesundem Körper gesunder Geist“ ausdruckfindet. Dieser Slogan wird uns heutzutage in unterschiedlichsten Mutationen und Bildnissen durch die gegenwärtige Konsum-Kultur und ihre visuelle Darstellungen stets in verschiedenster Art und Weise aufgezwungen.