Ludvík Kuba (1863–1956) ist ein Solitär innerhalb der tschechischen Kunst und sein Werk erscheint in den Ausstellungsprojekten nur selten. Nach kurzem Studium an der Prager Akademie fuhr er 1893 nach Paris und folglich weilte er langzeitig in weiteren Kunstzentren der Jahrhundertwende – in München und in Wien. So wie die meisten von seinen Zeitgenossen wurde auch er durch Impressionismus und Jugendstil beeinflusst. Von grundsätzlicher Bedeutung war jedoch für ihn sein Aufenthalt an der privaten Schule von Anton Ažbe in München in den Jahren 1896–1904, wo er die russischen Künstler V. Kandinskij und A. Javlenskij getroffen hat. Seit 1904 lebte er in Wien, wo er u.a. als Geschäftsführer des Kunstverbandes Hagenbund tätig war. Nach Böhmen kehrte er erst 1911 auf Dauer zurück und der Malerei widmete er sich noch weitere mehr als vierzig Jahre. Auf den Gemälden finden wir auch die sonstigen Interessen des Künstlers wieder, seine Reisen wegen Sammeln von slawischen Liedern sowie seine Bewunderung der chinesischen Kunst, deren Kollektion er besaß. Interessantes Thema im Kubas Werk sind die Autoporträts, welchen er sich ununterbrochen seit Ende des 19. Jahrhunderts bis hin zu seinem Tode widmete.
Bedeutende Werke aus Privatsammlungen, die die grundlegenden Momente im Schaffen des Malers belegen, werden durch exklusive Leihgaben aus tschechischen Galerien sowie sonstigen staatlichen Institutionen ergänzt. Bestandteil der Exposition ist ebenfalls die der Thematik der Lausitzer Sorben gewidmete Bilderkollektion, wodurch diese Ausstellung zu den Projekten des Jahres der Lausitzer Sorben im Bezirk Liberec zählt.