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Gruppe 7

8. 11. 2024 – 16. 2. 2025 Sonderausstellung Kurator Michaela Kubišová a Markéta Kroupová

Die künstlerisch-kreative Gruppe 7 ist ein Phänomen in Liberec. 1959 trafen sich sieben Männer, Künstler verschiedener Disziplinen und Genres. Die Gruppe verband kein gemeinsames Thema, sondern Freundschaft und der Wunsch, frei zu kreieren und auszustellen. Zu den Gründungsmitgliedern gehörten der Bildhauer Jiří Seifert, die Maler Vladimír Komárek und Josef Hýsek, der Textilkünstler Vladimír Křečan, der Grafiker Vladimír Sobolevič, der Maler und Lehrer Jiří David sowie der Industriekünstler, Maler und Illustrator Miloslav Jágr. Ein Jahr später schlossen sich der Maler, Grafiker und Lehrer Pavel Šulc sowie der Glaskünstler Ladislav Oliva an. Obwohl die Anzahl der Mitglieder bereits ein Jahr später die symbolische Zahl von sieben überstieg, behielt die Gruppe ihren Namen und stellte weiterhin als Gruppe 7 aus.

Bis 1967 veranstaltete die Gruppe ihre jährliche Ausstellung im Nordböhmischen Museum in Liberec, in einem Saal, der bis heute Sedma genannt wird. Einzelne Mitglieder stellten auch separat oder im Rahmen von Gruppenausstellungen aus, die unter der Schirmherrschaft des Verbandes der tschechoslowakischen bildenden Künstler im Museum der schönen Künste Liberec organisiert wurden. Neben Ausstellungen in Liberec präsentierte die Gruppe ihre Arbeiten auch in Prag, Tetschen, Brünn und Olmütz. Insgesamt realisierte die Gruppe 11 Ausstellungen. Die letzte fand zum Jahreswechsel 1966/1967 im Nordböhmischen Museum statt. Die Auflösung der Gruppe kann daher nicht auf die politischen Ereignisse von 1968 zurückgeführt werden. Die aktive Tätigkeit der Gruppe endete eher spontan, bedingt durch eine gewisse Erschöpfung der Ausstellungstätigkeit und die zunehmende berufliche Beanspruchung einiger Mitglieder.

Der Einmarsch sowjetischer Truppen und der Beginn der Normalisierung bedeuteten jedoch das Ende der entspannten und hoffnungsvollen Atmosphäre der 1960er Jahre sowie das Ende der Freiheit in der künstlerischen Betätigung. Einige Mitglieder der Gruppe standen aufgrund ihrer politischen Überzeugungen im Widerspruch zur herrschenden Partei und mussten sich in die Abgeschiedenheit zurückziehen. Die meisten Mitglieder der Gruppe unterschrieben den "Aufruf an die Mitbürger", der im Haus der Familie Seifert verfasst wurde, wo sich zufällig Václav Havel und Jan Tříska in diesen dramatischen Momenten aufhielten. Der Aufruf forderte zum zivilen Ungehorsam gegen die Besatzer und zu kleinen Sabotageakten auf… Unter den Unterzeichnern dieses Aufrufs finden sich neben Havel und Tříska (sowie vielen weiteren bedeutenden Persönlichkeiten) auch die Namen der der Ehegatten Seifert, Vladimír Komárek, Josef Hýsek und Jan Schmid.

Josef Hýsek wurde aus dem öffentlichen Leben verdrängt und widmete sich bis zu seinem Tod nur der Restaurierung. Das Ehepaar Seifert musste Im Jahr 1970 Liberec verlassen, was das Ende einer der bedeutendsten Phasen in der Geschichte des Museums der schönen Künste Liberec markierte.

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